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Sonntag, 13. März 2011

Mentales Training nach Tom Venuto 3/3

3. Auf Autopilot zum Erfolg

Ich gehe durch meinen Supermarkt und höre Musik. Ich hab die Musik im Kopf und denke nach über die Arbeit. Wie schaffe ich es in PSpice eine Raumzeigermodulation umzusetzen? Und plötzlich stehe ich vor der Tiefkühltruhe mit den Pizzas. Wie ist das passiert? Ich hab garnicht darüber nachgedacht wo ich hingehe. Warum bin ich hier und nicht in der Gemüseabteilung?

Der Großteil unserer Verhaltensweisen ist angelernt und automatisiert. Denkt einmal daran wie schwer es euch beim Fahrradfahren am Anfang gefallen ist das Gleichgewicht zu halten und jetzt denkt ihr nicht mehr darüber nach. Unser Unterbewußtsein verarbeitet notwendige Informationen parallel und erledigt Dinge für uns damit wir den Kopf für anderes frei haben. Die Frage ist nur, wie wir es dazu kriegen die Dinge so zu erledigen, wie wir sie wollen.

3.1 Wie es funktioniert

Unser Unterbewußtsein ist, was das angeht worüber ich jetzt schreibe, relativ simpel. Es filtert eingehende Informationen nach einer Prioritätenliste damit wir uns nicht damit beschäftigen müssen. Die Informationsmenge, die unsere Sinne aufnehmen übersteigt mehrfach das, was wir bewusst verarbeiten können. Im Buch ist ein gutes Beispiel dafür. Stellt euch vor, ihr wollt ein neues Auto kaufen, habt euch aber noch nicht ganz entschieden. Ihr wisst schon die Marke und das Modell aber seit noch nicht ganz sicher, dass das alte schon weg muss. Vielleicht doch besser noch ein Jahr warten? Und plötzlich seht ihr dieses Auto überall. Es ist auf jeder Strasse, auf jedem Parkplatz und in jedem Werbespot...Es war auch vorher schon da. Aber vorher war es egal. Es ist vorbeigefahren und wurde ignoriert.

Durch die Entscheidung wurde also das Auto in die höhere Priorität des Filters geschoben und durch die Wiederholung in der Wahrnehmung wird die Entscheidung es dort zu lassen weiter bestärkt.

Was wäre wenn diese Automatisierung auf einen Fokus wie Sport oder gesunde Ernährung ausgelegt wird? Wenn wir morgens schon aufstehen mit dem Wunsch Sport zu machen und unsere erste Reaktion auf Stress "Ich brauch jetzt einen schönen langen Lauf im Grünen!" wäre anstatt "Ich brauch jetzt einen Cheeseburger und 2 Bier!"?

3.2 Wie wir es nutzen können

Hier war der einzige Punkt wo ich dem Buch in großem Stil widersprochen habe. Nicht was das Ganze Kapitel angeht sondern nur in zwei Punkten aber auf die werde ich dann nocheinmal zu sprechen kommen.

Der Schlüssel zur Verankerung neuer Denkweisen ist die Entscheidung und die Wiederholung. Man muss sich 100% zu einer neuen Verhaltensweise entschließen und erkennen, dass es keinen einfachen Weg gibt. Anschließend muss man sich mit positiver Bestärkung umgeben und die getroffene Entscheidung immer wieder wiederholen.

Tom empfiehlt dazu zuerst einmal konkrete Ziele zu setzten und zwar für:
  • Mehrere Jahre im Voraus
  • Ein Jahr
  • 12 Wochen
  • Eine Woche
  • Einen Tag
Und diese Ziele jeden Tag mehrmals aufzuschreiben. Er empfiehlt dazu jeden Tag mindestens 15 Minuten. Dazu sollten die Ziele:
  • In der Gegenwartsform
  • Positiv
  • Persönlich
  • Erreichbar
  • Konkret
  • Mit einer festen Zeitvorgabe
sein. Als zum Beispiel:

"Es ist der 19te Juni und ich fühle mich toll. Alle meine Sachen passen und haben Luft und ich habe klar definierte Bauch und Schultermuskeln."

und man soll sich während man das schreibt das ganze möglichst bildlich vorstellen. Ich habe bereits einen Artikel darüber geschrieben was ich von solchen konkreten Zielen halte (schwer so langfristig zu planen, Gefahr großer Enttäuschung wenn man sich überschätzt hat). Tom sagt dazu, dass man solche Ziele dann eben bei diesen täglichen Ziel-Bestätigungen immerwieder anpassen und überdenken muss. Da frage ich mich dann was sie bringen? Wenn ich mir ein Ziel setze von dem ich weiß, dass ich es eh umschreibe wenns nicht passt kann ich mir das ganze gleich sparen.

Mein Ansatz ist da eher eine positive Sichtweise zu bestätigen. Meine Ziele wären also eher:

"Ich werde mit jeder Woche stärker und komme meinem Ziel näher. An meinen Fortschritten kann ich erkennen, dass ich mein Ziel erreichen werde."

Ich halte auch wenig von Ziele für mehrere Jahre und das aus denselben Gründen. Wer kann schon abschätzen was er in 2 oder 3 oder 5 Jahren erreichen kann?
Und zuletzt widerspreche ich auch bei der 15 Minuten Vorgabe. Mir ist meine Zeit dafür einfach zu schade um jeden Tag 15 Minuten lang meine Ziele auf einen Zettel zu schreiben. Als Alternative schlage ich also 24 Stunden vor. "Was? hast du den Verstand verloren? 24 Stunden ist doch mehr als 15 Minuten!" Ja, aber das ist mir egal. Klebt euch ein Poster mit jemandem, der so aussieht wie ihr gerne aussehen würdet an die Wand. Ändert euren Bildschirmhintergrund auf eine Kollage aus Bildern und kleinen Notizen mit euren Zielen und motivierenden Aussagen. Schreibt euch eure Ziele auf einen Zettel und benutzt ihn als Lesezeichen. Seid so kreativ wie möglich und umgebt euch jeden Augenblick mit euren Zielen. Das ist mein Vorschlag.

Ich ändere die Art wie ich denke, Du auch?

Sonntag, 6. März 2011

Mentales Training nach Tom Venuto 2/3

2. Essen, wann und warum

Was sind die Gründe zu essen? Auf den ersten Blick eine ganz harmlose Frage, bis man darüber nachdenkt. Es gibt 6 Gründe zu essen:
  • Der Körper benötigt Nahrung
  • Man ist in Gesellschaft und das Essen ist eine Art Ritual
  • Man isst aus Genuss
  • Man isst aus Langeweile
  • Man isst wegen Stress, Traurigkeit oder anderen Emotionen
  • Das Essen weckt eine assoziierte positive Emotion
wobei sich die letzten beiden überlappen.

Die Frage, die sich nun stellt ist ob das sein muss und wenn nicht, was man dagegen tun kann. Klar ist auf den ersten Blick, dass die letzten 3 definitiv nicht sein müssen und auf die will ich hier hauptsächlich eingehen. Allerdings sind auch die Punkte 2 und 3 mitunter gefährlich und sollten nicht ganz außer acht gelassen werden. Wir wollen das aufteilen in "Emotionales Essen" und "Genuss Essen". Auch das Essen in Gesellschaft ist eine Form des "Genuss Essens", denn wir tun es um die Gesellschaft unserer Freunde zu genießen.

2.1 Emotionales Essen

Tom schlägt hier die A.W.A.R.E.-Formula vor. Das Wort ist ein Akronym für:

Aware - Watch Out - Arrest - Replace - Establish

Aware (Bewusst)
bedeutet sich bewusst zu machen wie das eigene Essverhalten aussieht. Man sollte sich klar machen wann man aus welchen Gründen isst.

Watch Out (Ausschau halten)
bedeutet, dass man Ausschau halten sollte nach den Auslösern für Emotionales Essen. Man sollte versuchen herauszufinden was diese Art des Essens auslöst um nicht unvorbereitet davon getroffen zu werden. Kommen Heißhungerattacken immer am Jahrestag der Trennung von der Ex? Oder in der Prüfungssaison? Vielleicht auch immer bei der Jahresinventur?
Wir alle haben solche Auslöser und es hilft viel wenn man sich eingesteht, dass man sie hat und bereit ist diese "Fressattacken" aufzuhalten wenn sie auftauchen.

Arrest (aufhalten)
bedeutet, dass man die "Fressattacken" aufhalten muss wenn sie auftauchen. Es geht darum dem ersten Impuls, der sagt, dass man irgendwas süßes oder fettiges essen soll nicht nachgibt. Hilfreich dabei kann sein, sich klarzumachen wie man sich eine Stunde nach dem Essen fühlen wird. Wird man sich besser fühlen oder wird der Auslöser immer noch da sein aber dazu noch Schuldgefühle? Was sagen einem die bisherigen Erfahrungen?

Replace (ersetzen)
bedeutet, dass man das negative Verhalten durch ein positives ersetzen soll. Ist der Auslöser Stress? Dann hilft vielleicht ein Spaziergang zur Entspannung besser als eine Riesenpizza. Ist es Einsamkeit? Dann ist es sicher besser sich mit Freunden zu verabreden als alleine zu Hause Eiscreme zu futtern.

Establish (aufstellen)
bedeutet, dass man neue Überzeugungen bezüglich Essen aufstellen sollte und seine Betrachtungsweise von Nahrung ändern muss. Essen ist kein Mittel gegen emotionale Krisen oder Langeweile. Essen ist kein Erinnernungsträger, also wird einen sein altes Lieblingsessen nicht wirklich in die Stressfreie Kinderzeit zurückbringen.

Doch was ist Essen? Diese Frage wird von gesunden und aktiven Leuten häufig mit einem der folgenden Sätze beantwortet:
  • Baumaterial für meinen Körper.
  • Treibstoff für meinen Körper.
  • Das, was meinen Körper mit allem versorgt was er braucht.
Was bei diesen Antworten auffällt ist, dass sie rein physisch sind. Sie enthalten keine emotionale Komponente. Und das ist der Schlüssel zum Bruch der Verbindung zwischen Emotionen und Essverhalten. Wir müssen aufhören diese Verbindung in unseren Köpfen zu erzeugen. Essen löst keine Probleme, es hilft nur sie für kurze Zeit zu vergessen.

2.2 Genuss Essen

Darüber habe ich im letzten Teil bereits etwas gesagt und ich will es wiederholen.

Genuss ist nicht sich vollzustopfen.

Und damit wäre das wichtigste auch schon gesagt. Aber ich will trotzdem etwas detailierter werden.

Gehen wir zuerst auf den sozialen Genuss ein. Hier ist die Antwort relativ simpel, niemand hält einen davon ab mit seinen Freunden wegzugehen und mit ihnen zusammen zu essen. Es geht nur darum was man isst und wie viel.
Es soll Fast Food sein? Toll. Aber warum Burger King oder McDonalds? Gibt es bei euch in der Nähe einen Subway? Gegen ein Vollkornbrot mit Hähnchenbrust und viel frischem Gemüse kann selbst der schlimmste Gesundheitsfanatiker nichts sagen.
Und selbst wenn es Burgerking ist, gibt es auch hier viel Raum für Verbesserungen. Muss es wirklich der Milchshake sein wenn es nur darum geht Zeit mit seinen Freunden zu verbringen? Braucht man dazu unbedingt die frittierten Käsebällchen? Und wäre das gegrillte Fleisch auf dem Burger nicht besser als das panierte? Und müssen es unbedingt 3 Scheiben Käse da drauf sein?
Oder vielleicht doch lieber zum Chinesen? Mit einem Salat statt der frittierten Frühlingsrolle als Vorspeise und braunem Reis wirds nicht so schlimm. Und wenn man dann noch Geflügel mit Gemüse bestellt wo nicht "in ... Soße" dabei steht kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen.
Und solche einfachen Dinge um Kalorien zu sparen sind bei jedem Restaurant und jeder Imbissbude möglich. Der Men's Health Fast Food Survival Guide kann hier sehr nützlich sein aber auch ohne kann man, indem man vorher im Internet die Speisekarte durchsieht, die gröbsten Fallen vermeiden.

Schwieriger wirds beim Essen wegen dem Essen. Wenn man sich Schokolade gönnen will führt einfach kein Weg an Schokolade vorbei. Und wisst ihr was? Das soll er auch nicht. Genießt es richtig aber in Maßen und habt keine Angst davor den Rest wegzuwerfen.
Wenn ihr Lust auf Eiscreme habt, geht und kauft welche. Und esst. Aber wenn die Lust dann vorbei ist, werft den Rest weg. Wenn sie im Gefrierfach ist, ist sie kurz später in eurem Magen. Und das ist dann die wirkliche Verschwendung denn das war kein Genuss-Essen mehr sondern einfach essen weil sie da ist und das ist die harte Arbeit das wieder abzutrainieren nicht wert.
Und vermeidet Light Produkt bei Genuss-Essen. Light Produkte sind in Ordnung bei täglichen Sachen. Wenn ich an der Milch pro Tag 200 Kalorien einsparen kann hilft mir das sehr. Aber wenn ich an der Eiscreme, die ich ein mal im Monat esse 200 Kalorien einspare, was ist das schon? Nicht einmal 10 Kalorien am Tag. Und dafür soll ich etwas von dem Genuss opfern? Niemals. Das würde nur ein schales Gefühl zurücklassen und die Lust auf die Eiscreme wäre immer noch da, denn man hatte ja nicht wirklich das, was man wollte.

Ich esse aus den richtigen Gründen, Du auch?

Donnerstag, 3. Februar 2011

Die "Ich Trainiere"-Diät 2/2

Am Mittwoch habe ich über die allgemeinen Dinge gesprochen, heute will ich konkreter werden.

Meine Ernährungsplanung verläuft über 2 Schritte. Zuerst bestimme ich was für meine sportliche Leistung notwendig ist, dann ergänze ich weitere Nahrungsmittel bis der Richtwert von 1,5 bis 2 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht und 2000 Kalorien erreicht sind. Ich decke dabei den Großteil der Kalorien durch Langsam verdauliche Kohlenhydrate und pflanzliche Fette.

Zum Frühstück gibts bei mir ein Müsli (50 Gramm) mit drei Messlöffeln Proteinpulver. Geamteiweiß liegt bei ca. 40 Gramm und die Kalorienzahl bei etwa 500.
Vor dem Krafttraining gibt es noch einen Proteinriegel und nach dem Training einen Proteinshake. Gesamteiweiß nocheinmal 50 Gramm und 440 Kalorien. Aber das gibts nur an 4 Tagen in der Woche. An den anderen Tagen verzichte ich auf beides.
Damit bleiben mir für den Rest des Tages, an Trainingstagen, zwischen 70 und 125 Gramm Protein und 1060 Kalorien. Das sind zum Beispiel 400 Gramm Hänchenbrust und 250 Gramm Kartoffelsalat oder 125 Gramm Volkornnudeln plus Obst und Gemüße. Oder eine große Pfanne mit gebratenenm Hackfleisch, Kartoffeln und Gemüse. An Tagen in denen ich nicht ins Fitnessstudio gehe fülle die 400 am Proteinriegel und Shake gesparten Kalorien mit ner weiteren Portion Müsli oder etwas mehr Nudeln auf.

Insgesamt ist es eine Ernährungsweise, die ausgewochen und gesund ist und die ich wahrscheinlich ohne große Probleme endloss fortsetzen kann. Dazu kommt, dass ich momentan richtig freude daran entwickle mir neue Sachen einfallen zu lassen. Ich übernehem ab und zu Sonntag die Küche und koche etwas gesundes für meine Familie oder versuche für mich selbst etwas neues zu machen wenn ich einen freien Tag habe. Subway-Style Wraps mit kleinen Schüsseln zugeschnittenem Gemüse und gebratenem Hackfleisch zum selber nach Lust und Laune belegen, mit Mozarella und Putenschinken gefülte Fleischküchlein und dazu Salat und "Kartoffelbrei", der zur Hälfte aus Kartoffeln und zur anderen Hälfte aus Blumenkohl war, oder Cordon-Bleu aus Hänchenbrust mit Feta Füllung und nicht zu vergessen mein Tropenshake aus Bananen, Rum Backaroma (Ich mag den Geschmack aber trinke keinen Alkohol) und Kokosnuss Proteinpulver...Die Bilder von ein paar dieser Kreationen sind in diesem Post. Wenns euch Apetit gemacht hat, versucht es mal selbst. Es ist alles köstlich, gesund und sehr einfach zu machen.

Was hab ich gesagt, meine Ernährung ist simpel. Kein großes Geheimnis, keine Tricks um den Stoffwechsel zu beschleunigen, keine Kapseln mit einem alten chinesichen Wundermittel. Einfaches gesundes Essen und Sport.


Ich ernähre mich gesund, Du auch?

Mittwoch, 2. Februar 2011

Die "Ich Trainiere"-Diät 1/2 (Grundlagen und Konzepte)

Hey, ich musste dem ganzen doch einen Namen geben, oder?

Spaß beiseite, ich benutze eine Kombination der, gestern vorgestellten, metabolen Diät, Dean Karnazes "Caveman Diet" (dazu später etwas mehr), gesundem Menschenverstand und einer Anpassung an die momentane Trainingslage.

Die metabole Diät habe ich gestern besprochen. Und der gesunde Menschenverstand kommt da ins Spiel wo ich die ungesunden und undurchführbaren Aspekte der metabolen Diät auslasse.
Also weiter zur "Caveman Diet". Dean Karnazes ist für mich ein großes Vorbild. Er ist bekannt für sein Buch "Ultramarathon Man" (Review kommt demnächst. Tolles Buch), die 50/50 Challenge, bei der er an 50 aufeinanderfolgenden Tagen einen Marathon gelaufen ist, den Marathon zum Südpol, einige Benefiz Kampagnen und Programme um Kindern Sport näher zu bringen.
Seine Ernährung folgt dem Leitsatz, dass Essen mit jedem Verarbeitungsschritt nach dem Minimum weniger gesund wird. Nehmen wir als Beispiel den Apfel. Ein Apfel vom Baum ist toll. Schält man ihn gehen viele der Vitamine verloren weil die Schale besonders dicht mit Vitaminen gepackt ist. Brät oder backt man ihn werden noch mehr Vitamine zerstört und wenn er dann noch mit Schokolade überzogen ist, ist alles aus. Oder das Beispiel Fleisch. Fleisch, gebraten, gekocht oder vom Grill ist klasse. Aber sobald man es mit Käse überbackt oder daraus eine fettige Soße kocht wirds gleich weniger gut.
Damit einher geht, dass industriell hergestellte Nahrung niemals so gesund ist wie das selbstgemachte Pendant. Der Zusatz von allen Arten von Konservierungsstoffen und Geschmacksverstärkern löst Heißhunger aus oder unterdrückt die Sättigung und um die Ernährung mit simpleren Methoden und qualitativ schlechteren Komponenten schmackhaft zu machen werden haufenweise Salz, Fett und Zucker hinzugefügt (An dieser Stelle eine Anmerkung zum Salz. Viele sagen man soll Salz um jeden Preis meiden aber die Realität ist, dass unser Körper 3 Gramm pro Tag für den Stoffwechsel benötigt + 3 Gramm pro Stunde Sport um den Verlust im Schweiss zu kompensieren. Der Durchschnittsdeutsche isst etwa 8 Gramm pro Tag. Bei einer Stunde oder mehr Sport pro Tag ist das also genau richtig. Zu viel Salz ist eher ein Problem bei Leuten, deren Hintern die Couch nur verlässt um eine neue Packung Chips zu holen).

Und nun zur Anpassung. Ich benötige viel Protein zu bestimmten Zeitpunkten. Morgens, vor und nach dem Training brauche ich Proteine und Kohlenhydrate. Morgens und nach dem Training vor allem langsam verdauliche und vor dem Training vor allem schnell verdauliche. Diese Notwendigkeit für schnell erhältliche Proteine bringt mich in Konflikt mit der "Caveman Diet", denn ich decke sie mit Proteinshakes und Riegeln. Beides industrielle Produkte aber die einfachste Möglichkeit den Bedarf zu decken.

Nun da die Grundlagen und die Theorie aus dem Weg sind werde ich mich im nächsten Post mit der tatsächlichen Ernährung beschäftigen. Ich werde etwas auf die Mengen eingehen und auch Bilder von ein paar Dingen, die ich so esse, posten.

Ich ernähre mich gesund, Du auch?

Dienstag, 1. Februar 2011

Review: Die Metabole Diät

Die metabole Diät...Zuerst ein paar allgemeine Worte zu Diäten (Ich hab da Erfahrung). Diäten funktionieren nicht. Nie. Niemals. Eine Diät ist eine kurzfristige Sache. Man verzichtet 2 Wochen auf Pizza und Chips und isst stattdessen Kohlsuppe. Man nimmt 2 Kilo ab, dann greift man wieder zu Pizza und Chips und nimmt 3 zu. Was man wirklich anstreben sollte ich eine langfristige, echte Umstellung seiner Ernährungsgewohnheiten. Alles andere führt zu einem ewigen auf und ab ohne echten Erfolg.

Damit muss eine Ernährung zum Abnehmen in meinen Augen 3 Kriterien erfüllen damit ich sie empfehlen kann:

1. Sie muss funktionieren
Es muss ein Konzept dahinter sein, dass erfolgversprechend ist
2. Sie muss kurzfristig durchführbar sein
Das bedeutet, dass sie in der Diätphase machbar und nicht gesundheitsschädlich sein muss. Was ich mit machbar meine ist, dass ich dazu in der Lage sein muss trotz Job, Studium oder was auch immer. Wenn zum Beispiel eine Diät von mir verlangt vor dem Essen eine Stunde zu meditieren oder beim Essen nackt zu sein könnte mein Chef damit ein Problem haben.
3. Sie muss langfristig durchführbar sein
Das schließt zum Beispiel auch die Selbstmotivationsfähigkeit mit ein. Wenn ich eine Ernährungsweise habe, die zwar funktioniert aber nur 5 Nahrungsmittel erlaubt, kann ich das einen Monat machen, vielleicht auch zwei, und dann kann ich das Essen nicht mehr sehen und schmeiße hin.

Jetzt schauen wir mal wie das bei der metabolen Diät aussieht.

1. Sie muss funktionieren
Das Konzept ist einleuchtend. Regulierte Kalorienzufuhr und wenige Kohlenhydrate um den Glykämischen Index niedrig zu halten (geringere Insulinwerte und weniger Fetteinlagerung). Proteinreich um Muskelschäden im Training zu reparieren und Muskelmasse aufzubauen. Mehr Kohlenhydrate an Trainingstagen damit man mehr Leistung bringen kann und Kohlenhydrate vor allem morgens um den Stoffwechsel anzuregen. Abends insgesamt weniger und vor allem keine Kohlenhydrate. Klingt vertraut?
Das Konzept ist schlüssig und es gibt keinen Grund warum es nicht hervorragend funktionieren sollte.

2. Sie muss kurzfristig durchführbar sein
Hier beginnen wir in erste Probleme zu geraten. Die metabole Diät verlangt, dass 60% des Kalorienbedarfs durch Proteine gedeckt werden. Die restlichen 40 Prozent werden auf Kohlenhydrate und Fett verteilt wobei gilt, 10% Fett und 30% Kohlenhydrate an Trainingstagen und umgekehrt wenn nicht trainiert wird. Was bedeutet das nun für...mich?

Bei meiner Größe und meinem Gewicht liegt mein Umsatz bei 3000 Kalorien pro Tag. Um abzunehmen spare ich täglich 1000 ein.
Das bringt uns zu 2000 Kalorien und somit zu 1200 Kalorien durch Proteine. Bei einer Kaloriendichte von 4 pro Gramm sind das 300 Gramm Protein...1,5 Kg Hähnchenbrust am Tag. Jeden Tag. Die empfohlene Proteinmenge für einen Erwachsenen liegt bei 1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. In meinem Fall also 107 Gramm. Man kann aber laut neueren Ergebnissen das doppelte essen bevor Nierenschäden einsetzten. Aber das dreifache?...Das ist schon stark an der Grenze.
Bei den Kohlenhydraten sieht es etwas anders aus. Hier muss ich 600 Kalorien aufnehmen. Das sind 150 Gramm. Nehmen wir mal 50 Gramm Müsli zum Frühstück (40 Gramm Kohlenhydrate), vor dem Training einen Proteinriegel (26 Gramm Kohlenhydrate) und nach dem Training einen Proteinshake (15 Gramm Kohlenhydrate). Das sind insgesamt 81 Gramm Kohlenhydrate und lässt somit noch Raum für 69 Gramm Kohlenhydrate. Das sind etwa 85 Gramm ungekochte Vollkornnudeln oder 200 Gramm Vollkornbrot (etwa 3 bis 4 Scheiben). Ich mag etwas mehr aber ich komme damit zurecht.
Aber wie steht es mit jemandem, der keine 3000 Kalorien Grundumsatz hat? Nehmen wir eine mittelgroße Frau, die im Büro arbeitet und mittleres Übergewicht hat. 2000 Kalorien Grundumsatz, 1000 in der Diät. Und plötzlich sind es nur 75 Gramm Kohlenhydrate. Eine Portion Müsli und eine Scheibe Brot. Der Rest ist Fleisch (und zwar trockenes Fleisch denn auch Ketchup hat Kohlenhydrate und das nicht zu knapp). Und das auch nur an Trainingstagen. An den anderen Tagen muss die gute Frau mit 25 Gramm Kohlenhydraten auskommen also etwa 3 Esslöffel Müsli.

Aber ich will mal nicht so sein. Eine Diätphase macht nie Spaß also nenne ich die metabole Diät kurzfristig anwendbar, auch wenn ich wegen der hohen Proteinmenge Hemmungen habe.

3. Sie muss langfristig durchführbar sein
Und hier wirds übel. Wenn ich mein Wunschgewicht von 85 Kilogramm erreicht habe ist mein Umsatz immernoch bei 3000 Kalorien und den will ich dann auch decken. Das bedeutet 1800 Kalorien aus Protein. Das sind 450 Gramm Protein und damit mehr als 5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Das machen meine Nieren nicht mit. Das allein bedeutet für mich schon, dass diese Diät nicht langfristig durchführbar ist.

Aber sagen wir, jemand glaubt nicht an Nierenschädigung durch zu hohe Mengen an Eiweiß. In diesem Fall hilft der Rezeptteil um zu sehen, dass die Diät auch aus anderen Gründen nicht durchführbar ist. Fast jedes Rezept wird mit Proteinpulver gestreckt (unter anderem auch als Mehlersatz für Kuchen) und sich 100 Gramm Protenpulver pro Tag zu verpassen ist nicht unbedingt das gelbe vom Ei. Viele Mahlzeiten würde ich spontan als "Geschmacksneutral" bezeichnen (sehr oft wir einfach Fleisch angegeben ohne irgendwelche Zutaten, Soße oder sonstiges und wenn man die Kalorienangaben mit den Mengen vergleicht wird schnell klar, dass für Geschmack in diesem Diätkonzept kein Platz ist). Und zuletzt, wird sehr viel Hüttenkäse angegeben, der auch nicht jedermanns Geschmack trifft. Natürlich muss man sich nicht an die Diätpläne halten aber ein paar Berechnungen zeigen schnell, dass es in dieser Diät mit gewöhnlichen Lebensmitteln wegen der geringen Menge erlaubter Kohlenhydrate und der hohen vorgeschriebenen Proteinmenge sehr schwer ist passende Lebensmittel zu finden.

Im ganzen würde ich das Buch und das Konzept dahinter nicht empfehlen. Es kann sicher eine hervorragende Lösung sein für Bodybuilder, die kurzfristig etwas Fett vor einem Wettkampf loswerden wollen. Aber es ist nicht langfristig anwendbar, potentiell gesundheitsschädlich und wird sicher nicht die Begeisterung von Kindern oder wählerischen Essern wecken (Falls man seine Familie in die neue Ernährungsweise mitnehmen will).

Ich habe beschlossen in den nächsten Tagen etwas auf mein eigenes Ernährungskonzept einzugehen also seit gespannt (Ein kleiner Spoiler, ihr werdet enttäuscht sein. Es ist simpel, langweilig und absolut nichts Neues).

Ich ernähre mich Gesund, Du auch?

Mittwoch, 26. Januar 2011

4 Kilo in 14 Tagen - Warum man die FitForFun nicht lesen sollte

Ich war einkaufen und sah an der Kasse die FitForFun. Anschließend habe ich ziemlich laut Dinge geschrien, die im US Fernesehen eine lange Folge von "Bieb"-Tönen wären. Ich hab mich anschließend bei der Verkäuferin entschuldigt, bin nach hause gegangen, habe noch ein bisschen geflucht und sitze jetzt hier. Bei dem Artikel ging es darum wie man trotz Job durch Diät 4 Kilogramm in 14 Tagen verliert.

4 Kilogramm Körperfett enthalten 32000 Kalorien (Fett hat 9000 Kalorien pro Kilogramm aber im Körper kommt Wasser und Zellmaterial dazu.) Man muss 32000 Kalorien einsparen um 4 Kilogramm Fett zu verlieren. Das entspricht einer Menge von 2285 Kalorien pro Tag. Der Grundumsatz eines 75 Kilo Mannes liegt bei 2118 KCal pro Tag, bei einer 70 Kilogramm Frau sind es 1722. Über die Ernährung allein kann es also keiner von beiden schaffen, selbst wenn sie nichts essen würden. Die Behauptung es ginge also über eine Diät allein ist eine offensichtliche Lüge (Man kann diese Menge an Gewicht verlieren aber der großteil davon ist Wasser und Darminhalt. Der Körper braucht 24 Stunden zum verdauen also tragen wir immer das Essen vom Vortag mit. Wenn man plötzlich viel weniger oder garnichts isst, geht das erstmal weg.)

Nehmen wir an, unsere beiden Durchschnittsbürger würden ihre Ernährung um ein gesundes Maß verringern und pro Tag 1000 KCal einsparen (wobei hier "gesund" schon stark an seine Grenzen stößt), dann müsste unser Mann pro Tag 1157 KCal durch Sport verbrennen und unsere Frau 1563. Das entspricht etwas 1,5 bzw 2 Stunden schnellen Joggens. Jeden Tag. Nehmen wir an, dass die beiden etwas längere Regenerationszeiten benötigen und nur jeden zweiten Tag Joggen. Dann wären dass 3 Stunden bzw. 4 Stunden. Die Geschwindigkeit, die ich fürs Joggen annehme, würde bedeuten, dass die Frau in dieser Zeit einen Marathon läuft.

Einmal abgesehen davon, dass so ein radikaler Gewichtsverlust weder gesund noch von Dauer ist, haben die meisten Menschen auch nicht die Leistungsfähigkeit oder Zeit so ein Programm zu überstehen.

Nun, warum rege ich mich so darüber auf? ist doch deren Sache, richtig? Einerseits ja, andererseits nein. Ich mag es nicht wenn Leute manipuliert, betrogen und ausgenutzt werden. Ich finde es unmoralisch wenn man Leuten so einen gesundheitsschädlichen Müll verkauft um etwas Profit aus Menschen zu quetschen, die wirklich Hilfe brauchen. Und schlimmer als der körperliche Schaden, ist der psychische Schaden. An diesen unmöglichen Dingen zu scheitern gibt den Menschen das Gefühl, dass sie Versager sind. Ich hasse diese Programme. Das ist das Zeitschriften äquivalent zu einem von diesen Telefonvertretern, die alten Leuten überteuerte Lebensversicherungen verkaufen um sie um ihre Ersparnisse zu bringen.

Samstag, 15. Januar 2011

Einkaufen - Eine Odysee

Ich habe heute beschlossen Kornflakes zu kaufen. Ich ging also in den Supermarkt und dort in die Abteilung mit den Frühstücksflocken. Ich weiß natürlich, dass keines dieser Produkte auch nur im Ansatz an ein Müsli herankommt aber man gönnt sich ja sonst nichts und ich erhöhe demnächst wieder die Trainingsmenge, es darf also ab nächste Woche etwas mehr sein.

Am Anfang des Regals steht Kellogs Special K. Viel beworben und angeblich gesund ("Nur 1,5% Fett" steht grell rot auf der Packung). Ich greife nach der Packung und sehe auf die Zutatenliste. Ganz oben steht "Reis" mit 50%. Das soll gesund klingen, ist aber geschälter und polierter Reis und damit so gesund wie Weißmehl und nicht viel besser als Zucker. Ebendieser Zucker ist auch die Mengenmäßig zweithäufigste Zutat. Danach beieindruckende 15% Vollkornweizen. Und insgesamt 380 KCal pro 100g mit 85% davon aus Zucker oder Weißmehl. Bitte diese Zahlen im Kopf behalten.

Da also die Special K nicht in Frage kommen, gehe ich weiter. Nestle Fitness ist das nächste was mich anspricht. Hier erwartet mich der Schrecken schon vorne auf der Packung. "44% Vollkorn" steht da als könnte man damit angeben. "Ist das wirklich schon alles?" Will ich der Packung entgegenschreien wie Achilles dem Heer am Anfang von "Troja". Aber aus Neugier greife ich trotzdem nach der Packung. 386 KCal pro 100 g. Wirklich Fit kommen die mir auch nicht vor. Langsam frage ich mich ob ich vielleicht falsche Maßstäbe ansetze. Wahrscheinlich haben die normalen Flakes überhaupt kein Vollkorn und 500 KCal, richtig?

Falsch. Auftritt, die Schoko-Schreddies. Kleine Schokoladenüberzogene Gitter, die die Milch in Kakao verwandeln. Auf der Nestle Homepage stehen sie unter "Cerealien für Kinder". Das muss reines Gift sein. Wenn das fitte Zeug schon so schlecht abschneidet dann kann das nur noch schlechter sein...76% Vollkorn und 374 KCal pro 100 g. Damit sind die Schoko-Schreddies gesünder als die Fitnessflakes von Kellogs und Nestle (beide mit eigenem Online-Diätplan und BMI-Rechner, beide mit einer kompletten auf Gesundheit ausgelegten Marketingkampagne dahinter).

Zu diesem Zeitpunkt bin ich am Verzweifeln. Ich bin am Ende des Regals angekommen und meine alten Lieblingsflocken säuseln mir zu "Nimm uns...Du weißt doch, dass du es willst!" "Ich kann nicht, ihr seid voll mit Zucker." Und doch sehe ich nach. Meine Weetabix Minis mit Schoko-Stückchen. So süß, dass man vom Draufgucken Karies kriegt. Die müssen mindestens 125% Zucker sein. Ich kann garnicht hinsehen und doch zwinge ich mich...84% Vollkorn, 377 KCal, haufenweise Eisen und die zweithöchste Menge an Proteinen von allen Flocken (Nur Special K war höher aber bei dem Zucker und Weißmehl Gehalt spielt das dann auch keine Rolle).

Das ist die traurige Realität. Die großen Firmen haben Psychologen, die uns diesen Mist andrehen, der schädlicher ist als das Zeug, das wir als Kinder gegessen haben bevor wir irgendwas über Ernährung wussten. Und die einzige Möglichkeit, diese Bande von Mördern (ja, Mördern. In einem Land in dem die häufigsten Todesursachen mit Übergewicht in Verbindung gebracht werden nenne ich solche Leute Mörder) auszutricksen ist ganz genau zu gucken was man kauft. Schaut auf die Packungen, lest die Etiketten, informiert euch und denkt mit. Nur weil Fitness und Light draufsteht ist nicht unbedingt auch nur eines von beidem drin.

Ich achte auf das, was ich esse, Du auch?

Mittwoch, 12. Januar 2011

Review: Biggest Loser Cookbook

Vorab muss ich ein Geständnis machen. Ich sehe diese Sendung gerne. Ich habe die letzten 5 Staffeln der US Version gesehen und die erste Staffel der deutschen Version (Die Teilnehmer der zweiten waren mir zu unsympathisch um sie zu ertragen). Ich weiß nicht woran es liegt. Ich hasse Reality-TV eigentlich. Aber irgendwas an "The Biggest Loser" gefällt mir. Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass die rumschreienden Trainer der US Version mich an meine Ausbilder beim Bund erinnern (O-Ton eines meiner Ausblider: "Wenn ihr am Boden liegt und euch übergebt, wenn ihr keine Luft mehr kriegt, wenn ihr glaubt, dass ihr sterbt, dann seid ihr bei 80% eures Limits und mein Job ist es euch durch die letzten 20% zu treiben!", "Wenn Ihr Luft habt nach Wasser zu schreien, habt ihr Luft weiterzulaufen. Stellt euch nicht so an, es sind nur 38°. Ich sehe gerade, da hinten ist einer umgekippt. Jetzt laufen wir so lange um den im Kreis bis er wieder aufsteht."). Vielleicht liegt es auch an dem unglaublichen Antrieb, den die Leute haben. Auf jeden Fall mag ich die Show und hab mir deswegen das Kochbuch zur US Version bestellt. Eigentlich beide. Es gibt ein normales und eines mit Familienrezepten (Ich verstehe den Unterschied nicht. Die einen sind nicht familiärer als die anderen). Nun aber zur Review.


Art des Buches: Kochbuch
Sprache: Englisch
Bewertung: 3,5/5

Vom Stil her sind die beiden Bücher gleich. Unterteilt sind sie nach Frühstück/Lunch/Dinner/Snacks/Desserts. Interessant ist, dass die Rezepte nicht von Köchen stammen sondern von ehemaligen Teilnehmern der Sendung.
Womit wir auch schon bei der großen Stärke des Buches sind. Die Teilnehmer haben Gerichte, die sie kennen und mögen, möglichst Kalorienarm nachzukochen versucht. Der Vorteil davon, es ist Zeug, das normale Menschen essen. In anderen gesundheitsbewußten Kochbüchern findet man häufig solche Dinge wie (Das nehm ich alles von den ersten 10 Seiten von einem echten Kochbuch, das ich besitze): Feine Fischsuppe mit Miesmuscheln, Kartoffel-Fenchel-Cremesuppe mit Wildlachs, Austernpilze mit Lammfilet, Mangoldpfanne mit Pinienkernen, Spaghetti mit Büffelmozarella...Es reizt mich nicht das nachzukochen, ganz abgesehen davon, dass ich die Zutaten garantiert nicht im Supermarkt um die Ecke finde. Ich will für jeden Tag kochen und da müssen die Zutaten leichter zu organisieren sein. Und spätestens wenn man Kinder (oder eine Schwester mit wählerischem Geschmack) hat, wirds schwer sowas zu kochen bzw. dass es nach dem Kochen auch gegessen wird. Das Biggest Loser Kochbuch bietet da bessere Alternativen. Spinatsalat mit Feta und Mandarinen, Knusperpizza Hawaii, Party-Hähnchen Spieße und so weiter. Also Dinge, deren Zutaten ich vom Geschmack her einschätzen kann und wo ich weiß was rauskommt wenn ich ne Stunde in der Küche stehe.
Jetzt zu den Nachteilen. Erstens sind oft Zutaten angegeben, die man hier nicht findet. Besonders bei den Desserts ist das so. Fett und Zuckerfreier Vanille Joghurt lässt sich vielleicht noch auftreiben aber Fett und Zuckerfreie Karamellsauce...Und selbst wenn die aufzutreiben wäre, wenn man eine Sauce, die schlicht in Öl aufgelöster Zucker ist, fett und Zuckerfrei macht, will ich sie nicht mehr essen. Man mag mich altmodisch nennen aber ich will, das zumindest etwas von dem was ich esse so in der Natur vorkommt :)
Zweitens sind manche der Rezepte furchteinflößend banal. Das kann gut sein (wie die Idee Hüttenkäse mit Pfeffer und Zitronengras aufzupeppen), es kann aber auch einfach lächerlich sein (Bananen mit Karamellsauce: Bananen in Stücke schneiden, Fett und Zuckerfreie Karammelsauce in der Mikrowelle erhitzen und dann über die Bananen träufeln. Ende).

Wenn man alle Rezepte abzieht, die von den Zutaten her nicht machbar waren und die, die einfach so banal waren, dass man dafür kein Kochbuch braucht, bleiben noch etwa die Hälfte übrig. Davon haben etwa 10 pro Buch meinen Geschmack getroffen. Eins hab ich schon nachgekocht (Fleischküchle aus Hackfleisch-Paprika Mix mit Mozarella-Füllung) und auf die anderen 9 freue ich mich schon. Das bedeutet nicht, dass nur 10 gute Rezepte pro Buch drin sind. Es bedeutet nur, dass nur 10 von denen meinen Geschmack getroffen haben und das ist immernoch das doppelte vom nächsten Kochbuch, das ich habe. Somit erreichen die Biggest Loser Kochbücher bei mir eine höhere Bewertung und werden die nächsten Wochen in diesem Haus häufiger benutzt werden, als alle anderen Kochbücher, die ich habe. Aber "besser als andere" ist immernoch weit entfernt von "gut".

Meine Empfehlung ist also:
Nicht direkt kaufen. Wenn Ihr das Buch in einer Buchhandlung zur Ansicht bestellen könnt solltet Ihr das tun. Es besteht eine gewisse Chance, dass euch mehr der Rezepte gefallen als mir. Aber ich hoffe, dass es noch bessere Kochbücher gibt. 30% Ausschuss wegen nicht verfügbarer Zutaten und 20% Unsinnsrezepte ist einfach zu viel.

Wenn Ihr mir weitere Kochbücher empfehlen könnt, hinterlasst einen Kommentar. Danke.

Ich koche gesund, Du auch?

Montag, 3. Januar 2011

Zweites Training des Jahres

Keine Angst, ich hab nicht vor die weiter zu nummerieren. Ich bin vor einer Stunde aus dem Fitnessstudio zurückgekommen, habe mich hingelegt und schreibe jetzt ein paar allgemeine Dinge auf bevor ich zum Trainingsplan und den Tageskommentaren übergehe.

Erstens, der Trainingsbereich in dem Ich momentan trainiere ist eine Kraftausdauer/Muskelaufbau Kombi wobei ich in den nächsten Wochen in den reinen Kraftausdauer Bereich schwenken werde. Der Schlüssel sind die Wiederholungen pro Satz. Ich trainiere grundsätzlich mit 4 Sätzen pro Übung in Splitplänen. Zwischen den Sätzen mache ich kurze Pausen von 2 bis 3 Minuten. Allgemein gilt:
5-10 Wiederholungen = Muskelaufbau
10-15 Wiederholungen = Muskelaufbau/Kraftausdauer Kombination
15-20 Wiederholungen = Kraftausdauer
>20 Wiederholungen = Gymnastik
Ein Splitplan bedeutet, dass ich an jedem Tag nur eine oder zwei Muskelgruppen trainiere, die aber bis zur völligen Erschöpfung. Die letzte Wiederholung im letzten Satz einer Übung soll gerade noch so möglich sein. Wenn es leichter wird, erhöhen wir die Intensität oder die Wiederholungszahl. Der Splitplan bietet gegenüber dem normalen Plänen den Vorteil, dass Muskeln besser und schneller auf vollständige Erschöpfung und lange Belastung reagieren. Man kann in einem Splitplan diesen Vorteil nutzen ohne dass das nächste Training unter der noch andauernden Regeneration leidet.

Zweitens, ein Wort zu Nahrungsergänzungen. Prinzipiel eine tolle Sache aber man sollte es nicht übertreiben und man sollte sich immer fragen ob man diese oder jene Ergänzung wirklich braucht. Ich selbst nehme nur Proteine vor und nach dem Krafttraining, L-Carnitin vor dem Joggen und eine Multivitamin Präparat jeden Morgen. Dazu ersetze ich das Frühstück oft mit einem Proteinshake. Protein am morgen hilft den Hunger im Zaum zu halten und den Stoffwechsel anzukurbeln aber ich bin zu faul um morgens Rührei oder Fleisch zu machen. Generell rate ich von allem anderen ab. Jede dieser Stoffe hat Nebenwirkungen. Selbst Creatin, was fast jeder nimmt, darf eigentlich nur 4 bis 6 Wochen am Stück genommen werden und ich glaube nicht, dass es plötzlich zu diesem Zeitpunkt magisch anfängt schädlich zu sein.

Drittens, ich habe mich gegen das Posten meines Nahrungsplans entschieden. Ich werde noch genug über Ernährung schreiben und das detaillierte Aufzählen jedes einzelnen Nahrungsmittels bläht den Blog nur unnötig auf und macht ihn unübersichtlich.

 
Ich pumpe, Du auch?

Dienstag, 28. Dezember 2010

Ja, es tut weh! - Ernährungsumstellung

"Durch eine gesunde Ernährung fühlt man sich besser!", "Iss gesund und du fühlst dich gut!", "Es gibt nichts besseres als einen Gemüsesmoothie!"...Ok, den letzten hab ich erfunden aber die ersten beiden hört man immer wieder. Die Frage, die man sich hier stellt ist, wenn es so toll ist, warum machen es dann so viele Leute falsch?

Darauf gibt es 2 Antworten. Erstens sind wir physiologisch darauf programmiert es falsch zu machen. In der guten alten Zeit als man sich noch regelmäßig mit dem Säbelzahntiger gekloppt hat war viel essen gut. Wer schnell viel essen konnte baute Fettpolster auf und kam durch den Winter. Wir sind genetisch darauf programmiert Fett zu werden weil die Natur nie vorgesehen hat, dass wir das tatsächlich schaffen aber der versuch unsere Vorfahren am Leben gehalten hat. Deswegen sieht der Cheeseburger appetitlicher aus als der Salat und Schokolade gibt uns ein euphorisches Gefühl (Das hat sich mittlerweile relativiert. Viele Leute sind so an einen hohen Blutzuckerspiegel gewöhnt, dass Zucker keine Euphorie mehr auslöst sondern der Mangel daran Depressionen. Es ist wie bei einem Drogensüchtigen, der immer höhere Dosen braucht und Entzugserscheinungen bei Mangel kriegt.)

Und die zweite Antwort...Dafür muss ich etwas weiter aushohlen und zwar zu meiner selbstgemachten Grafik:
Die Schwarze Kurve beschreibt den "Energiespiegel" des Körpers. Sie setzt sich zusammen aus der Verwertung der Nahrung, der Fettreserven und, in Phase D und E, der Auswirkungen von Sport auf den Stoffwechsel. Die blaue Linie in Phase D und E beschreibt den Energiespiegel ohne die Wirkung von Sport. Die Grüne Linie ist die "Wohlfühllinie", der Wert ab dem der Körper zufrieden ist und gut funktioniert und die rote Linie ist die "Euphorielinie", der Punkt ab dem der Körper übersättigt ist und Fett einlagert. Alle Angaben sind qualitativ (Der Abstand von der Wohlfühllinie zur Euphorielinie und die Dauer der Phasen und der Anstiege innerhalb der Phasen sind nicht als absolute Wahrheit zu nehmen).

Phase A zeigt wie viele Menschen sich ernähren. Zucker und schnell verdauliche Kohlenhydrate führen zu Energiespitzen über die Euphorielinie hinaus, Der Körper speichert die Überschüssige Energie in Fett und die Energie fällt wieder unter die Wohlfühllinie. Man bekommt eine Heißhungerattacke und stopft sich mit Süßkram voll und der Kreislauf beginnt von vorne. Das Grundniveau wird vor allem durch Fette aufrechterhalten. In der guten alten Zeit war das sinnvoll. Wenn viel Nahrung zur Verfügung steht muss der Hunger sehr groß sein damit man möglichst viel isst statt das Essen verwesen zu lassen. Wer weiß wann das nächste Mammut vorbeikommt? Heute schadet es. Selbst wenn die Gesamtkalorienmenge in Ordnung ist kann man zunehmen einfach weil der Körper während der Energiespitze einlagert aber der Fettstoffwechsel in den kurzen Hungerperioden nicht voll anläuft. Statt das Defizit aus den Fettreserven zu kompensieren fühlt man sich einfach erschöpft. Außerdem schüttet der Körper jedesmal Insulin, das Speicherhormon, aus wenn man die rote Linie überschreitet. Die häufigen Ausschüttungen führen zu einer Gewöhnung an den hohen Insulinspiegel und, am Ende dieses Weges, zu Diabetis.

Stellt man die Ernährung um, gerät man oft zunächst in Phase B. Die Energiespitzen bleiben aus und das Grundniceau sinkt weil die Nahrungsfette zum größten Teil ausbleiben. Es dauert eine Weile bis man sich daran gewöhnt hat wann man essen muss, was und wieviel.

Indem man die Nahrung mit langsam verdaulichen Kohlenhydraten und Proteinen füllt steigt das Grundniveau in Phase C an. Die Energie wird langsam freigesetzt also fühlt man sich über den ganzen Tag relativ gesättigt und gut. Man erreicht aber nicht das Hochgefühl der Energiespitzen aus Phase A und, wenn man nicht nur die Ernährung umstellen sondern auch Gewicht verlieren will, erreicht man nicht einmal die Wohlfühllinie.

Sportliche Aktivität bringt uns in Phase D. Der Stoffwechsel wird beschleunigt und die Fettreserven aktiviert. Dadurch fühlt man sich insgesamt besser. Die Energielinie steigt während die Nahrungszufuhr (Blaue Linie) gleich beliebt. Aber man bleibt weiterhin unter der Wohlfühllinie. Der Großteil des Gewichtsverlust findet in Phase D statt. Und man muss im Hinterkopf behalten, dass die Reserven des Körpers begrenzt sind. Pro Tag wird kaum jemand am Anfang mehr als 1000 bis 1500 Kalorien aus den Fettreserven ziehen können (Dieser Wert steigt wenn der Körper mit der Zeit lernt die Reserven effektiver anzuzapfen). Das klingt nach viel aber eine halbe Stunde joggen und eine halbe Stunde Krafttraining sind über 1000 verbrannte Kalorien. Isst man also bei einem Grundumsatz von 2500 Kalorien (80 Kilo Mann, der im Büro arbeitet) 1500, bekommt weitere 1500 aus den Fettreserven und verbrennt 1000 Kalorien durch Sport dann ist man am Ende des Tages 500 Kalorien unter seinem Grundumsatz und der Körper ist gnadenlos, er holt sie sich wieder. Die Folge sind Erschöpfung und schlechte Regeneration. Wenn das eintritt muss einfach mehr gegessen werden bis der Körper sich angepasst hat und mehr Reserven freigibt. (Weniger Sport funktioniert auch, führt aber nicht zu einer Anpassung und erlaubt somit nicht in Zukunft weniger zu essen oder das Sportprogramm wieder zu erhöhen.).

Am Ende der Reise steht Phase E. Der durch Sport verbesserte Stoffwechsel in Kombination mit einer Ernährung, die den Bedarf deckt, führt zu einem insgesamt besseren Lebensgefühl in der Nähe der Euphorielinie (und der gelegentliche Griff ins Süßigkeitenregal schickt einen auch drüber und schadet auch nicht wenns nicht zu oft passiert).

Also, warum scheitern so viele an der Umstellung? Weil man sich eben doch in den Phasen C und D lange Zeit über kraftlos fühlt. In Phase B kann man sogar vollkommen erschöpft und depressiv werden. Viele denken, dass es nichts bringt, dass sie etwas falsch machen oder dass sie einfach den falschen Stoffwechsel für gesunde Ernährung haben. Andere vermissen das Gefühl der Energiespitzen oder haben ihr Lieblingsgerichte unter denen, die nicht als Hauptnahrungsquellen in eine gesunde Ernährung passen, und geben einfach auf. Ein weiteres Problem ist der kurzzeitige Boost bei einem Rückfall. Beginnt man in Phase E Zucker und fetthaltige Speisen zu essen kommen die Energiespitzen von einem viel höheren Grundniveau und setzen unglaubliche Mengen Energie frei (Ich habe diesen Effekt während einer wichtigen Prüfungsphase an der Universität genutzt was zu meinem letzten Absturz geführt hat). Aber man sollte sich gesund ernähren. Die langfristigen Vorteile überwiegen die kurzfristigen Nachteile einer Umstellung und die kurzfristen Vorteile eines Rückfalls.

Ich ernähre mich Gesund, Du auch?