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Sonntag, 6. März 2011

Mentales Training nach Tom Venuto 2/3

2. Essen, wann und warum

Was sind die Gründe zu essen? Auf den ersten Blick eine ganz harmlose Frage, bis man darüber nachdenkt. Es gibt 6 Gründe zu essen:
  • Der Körper benötigt Nahrung
  • Man ist in Gesellschaft und das Essen ist eine Art Ritual
  • Man isst aus Genuss
  • Man isst aus Langeweile
  • Man isst wegen Stress, Traurigkeit oder anderen Emotionen
  • Das Essen weckt eine assoziierte positive Emotion
wobei sich die letzten beiden überlappen.

Die Frage, die sich nun stellt ist ob das sein muss und wenn nicht, was man dagegen tun kann. Klar ist auf den ersten Blick, dass die letzten 3 definitiv nicht sein müssen und auf die will ich hier hauptsächlich eingehen. Allerdings sind auch die Punkte 2 und 3 mitunter gefährlich und sollten nicht ganz außer acht gelassen werden. Wir wollen das aufteilen in "Emotionales Essen" und "Genuss Essen". Auch das Essen in Gesellschaft ist eine Form des "Genuss Essens", denn wir tun es um die Gesellschaft unserer Freunde zu genießen.

2.1 Emotionales Essen

Tom schlägt hier die A.W.A.R.E.-Formula vor. Das Wort ist ein Akronym für:

Aware - Watch Out - Arrest - Replace - Establish

Aware (Bewusst)
bedeutet sich bewusst zu machen wie das eigene Essverhalten aussieht. Man sollte sich klar machen wann man aus welchen Gründen isst.

Watch Out (Ausschau halten)
bedeutet, dass man Ausschau halten sollte nach den Auslösern für Emotionales Essen. Man sollte versuchen herauszufinden was diese Art des Essens auslöst um nicht unvorbereitet davon getroffen zu werden. Kommen Heißhungerattacken immer am Jahrestag der Trennung von der Ex? Oder in der Prüfungssaison? Vielleicht auch immer bei der Jahresinventur?
Wir alle haben solche Auslöser und es hilft viel wenn man sich eingesteht, dass man sie hat und bereit ist diese "Fressattacken" aufzuhalten wenn sie auftauchen.

Arrest (aufhalten)
bedeutet, dass man die "Fressattacken" aufhalten muss wenn sie auftauchen. Es geht darum dem ersten Impuls, der sagt, dass man irgendwas süßes oder fettiges essen soll nicht nachgibt. Hilfreich dabei kann sein, sich klarzumachen wie man sich eine Stunde nach dem Essen fühlen wird. Wird man sich besser fühlen oder wird der Auslöser immer noch da sein aber dazu noch Schuldgefühle? Was sagen einem die bisherigen Erfahrungen?

Replace (ersetzen)
bedeutet, dass man das negative Verhalten durch ein positives ersetzen soll. Ist der Auslöser Stress? Dann hilft vielleicht ein Spaziergang zur Entspannung besser als eine Riesenpizza. Ist es Einsamkeit? Dann ist es sicher besser sich mit Freunden zu verabreden als alleine zu Hause Eiscreme zu futtern.

Establish (aufstellen)
bedeutet, dass man neue Überzeugungen bezüglich Essen aufstellen sollte und seine Betrachtungsweise von Nahrung ändern muss. Essen ist kein Mittel gegen emotionale Krisen oder Langeweile. Essen ist kein Erinnernungsträger, also wird einen sein altes Lieblingsessen nicht wirklich in die Stressfreie Kinderzeit zurückbringen.

Doch was ist Essen? Diese Frage wird von gesunden und aktiven Leuten häufig mit einem der folgenden Sätze beantwortet:
  • Baumaterial für meinen Körper.
  • Treibstoff für meinen Körper.
  • Das, was meinen Körper mit allem versorgt was er braucht.
Was bei diesen Antworten auffällt ist, dass sie rein physisch sind. Sie enthalten keine emotionale Komponente. Und das ist der Schlüssel zum Bruch der Verbindung zwischen Emotionen und Essverhalten. Wir müssen aufhören diese Verbindung in unseren Köpfen zu erzeugen. Essen löst keine Probleme, es hilft nur sie für kurze Zeit zu vergessen.

2.2 Genuss Essen

Darüber habe ich im letzten Teil bereits etwas gesagt und ich will es wiederholen.

Genuss ist nicht sich vollzustopfen.

Und damit wäre das wichtigste auch schon gesagt. Aber ich will trotzdem etwas detailierter werden.

Gehen wir zuerst auf den sozialen Genuss ein. Hier ist die Antwort relativ simpel, niemand hält einen davon ab mit seinen Freunden wegzugehen und mit ihnen zusammen zu essen. Es geht nur darum was man isst und wie viel.
Es soll Fast Food sein? Toll. Aber warum Burger King oder McDonalds? Gibt es bei euch in der Nähe einen Subway? Gegen ein Vollkornbrot mit Hähnchenbrust und viel frischem Gemüse kann selbst der schlimmste Gesundheitsfanatiker nichts sagen.
Und selbst wenn es Burgerking ist, gibt es auch hier viel Raum für Verbesserungen. Muss es wirklich der Milchshake sein wenn es nur darum geht Zeit mit seinen Freunden zu verbringen? Braucht man dazu unbedingt die frittierten Käsebällchen? Und wäre das gegrillte Fleisch auf dem Burger nicht besser als das panierte? Und müssen es unbedingt 3 Scheiben Käse da drauf sein?
Oder vielleicht doch lieber zum Chinesen? Mit einem Salat statt der frittierten Frühlingsrolle als Vorspeise und braunem Reis wirds nicht so schlimm. Und wenn man dann noch Geflügel mit Gemüse bestellt wo nicht "in ... Soße" dabei steht kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen.
Und solche einfachen Dinge um Kalorien zu sparen sind bei jedem Restaurant und jeder Imbissbude möglich. Der Men's Health Fast Food Survival Guide kann hier sehr nützlich sein aber auch ohne kann man, indem man vorher im Internet die Speisekarte durchsieht, die gröbsten Fallen vermeiden.

Schwieriger wirds beim Essen wegen dem Essen. Wenn man sich Schokolade gönnen will führt einfach kein Weg an Schokolade vorbei. Und wisst ihr was? Das soll er auch nicht. Genießt es richtig aber in Maßen und habt keine Angst davor den Rest wegzuwerfen.
Wenn ihr Lust auf Eiscreme habt, geht und kauft welche. Und esst. Aber wenn die Lust dann vorbei ist, werft den Rest weg. Wenn sie im Gefrierfach ist, ist sie kurz später in eurem Magen. Und das ist dann die wirkliche Verschwendung denn das war kein Genuss-Essen mehr sondern einfach essen weil sie da ist und das ist die harte Arbeit das wieder abzutrainieren nicht wert.
Und vermeidet Light Produkt bei Genuss-Essen. Light Produkte sind in Ordnung bei täglichen Sachen. Wenn ich an der Milch pro Tag 200 Kalorien einsparen kann hilft mir das sehr. Aber wenn ich an der Eiscreme, die ich ein mal im Monat esse 200 Kalorien einspare, was ist das schon? Nicht einmal 10 Kalorien am Tag. Und dafür soll ich etwas von dem Genuss opfern? Niemals. Das würde nur ein schales Gefühl zurücklassen und die Lust auf die Eiscreme wäre immer noch da, denn man hatte ja nicht wirklich das, was man wollte.

Ich esse aus den richtigen Gründen, Du auch?

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