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Sonntag, 6. März 2011

Mentales Training nach Tom Venuto 1/3

Ich habe in den letzten Tagen das Buch "The Body Fat Soultion" von Tom Venuto gelesen. Insgesamt ein sehr gutes Buch, das ich absolut empfehlen kann (Auch wenn es für mich langweilig war, weil er einen ähnlichen Ansatz wie ich empfiehlt und ich ganze Seiten über nur gedacht habe "weiß ich schon"). Besonders haben mir an dem Buch aber 3 Kapitel über die mentale und emotionale Komponente des Abnehmens gefallen und ich will in nächster Zeit auf diese drei Kapitel eingehen.
Das erste Kapitel beschreibt welche Einstellung einem hilft und welche einem schadet, das zweite beschäftigt sich mit emotionalem Essen und das dritte beschreibt Techniken, wie man sich geistig auf sein neues Leben einstellt. Ich will jedem dieser Kapitel einen eigenen Artikel widmen. Ich werde mich dabei aber sehr kurz fassen und vieles vereinfachen. Im Buch ist jedes der Kapitel etwa 20 Seiten lang und ich empfehle jedem, der sich von diesen Artikeln angesprochen fühlt, das Buch zu lesen.

1. Die Einstellung von Gewinnern

Tom stellt die Behauptung auf, dass Leute scheitern weil sie sich selbst als Scheiterer sehen und jeden kleinen Rückschlag als weiteren Beweis sehen, dass sie es nie schaffen werden. Er sagt, dass der erste Schritt auf dem Weg sich selbst zu verbessern ist, zu akzeptieren, dass man es kann. Man braucht die Einstellung eines Gewinners um ein Gewinner zu sein.

Er teilt diesen Gedankengang dann in 2 Bereiche ein. Man muss ändern wie man die Welt warnimmt und man muss ändern wie man sich selbst warnimmt und bietet dazu das Werkzeug des "Reframing" an. Wörtlich übersetzt bedeutet das "Den Rahmen ändern". Gemeint ist damit, dass man sich nicht etwas illusorisches einreden soll ("Ich bin Superman", "Ich bin der größte Sportler aller Zeiten") sondern dass man die Dinge, die man weiß von einer anderen Perspektive betrachtet und versucht sie auf eine positive Art zu sehen.
Thomas Edison hat, bevor er das richtige Material für die Glühbirne gefunden hat, viele hundert Versuche gemacht, die gescheitert sind. Als er gefragt wurde, wie er mit den ganzen Rückschlägen klargekommen ist ohne die Motivation zu verlieren sagte er "Welche Rückschläge? Ich habe sehr erfolgreich viele hundert Möglichkeiten gefunden wie man eine Glühbirne nicht bauen kann." Er hat sich selbst nicht als jemand gesehen, der versagt und hat alle seine Rückschläge als positive Lernerfahrungen wahrgenommen.

1.1 Ich bin toll...

Was glauben wir über uns selbst? Was glaubt jeder von euch über sich selbst? Und wie viel Wahrheit steckt darin? Gehen wir einmal ein paar typische Ansichten durch und gucken was wir daraus machen können.

Ich habe einfach keine Motivation
Wieso bist du dann hier? Das inoffizielle Motto dieses Blogs ist "Ja, es tut weh!". Das ist kein Ort für Leute, die den einfachen Weg suchen. Wenn du das liest, dann heißt es, dass du bereit bist hart zu arbeiten statt irgendwelche Diätpillen zu schlucken oder irgendein "Nur 5 Minuten Training am Tag" Gerät zu kaufen.
Du hast Motivation, du musst nur an dich glauben.

Ich hasse Sport
Dafür gebe ich dem Sportunterricht in der Schule die Schuld. Ich habe Sport auch gehasst, bis ich zum ersten mal in einer Schlägerei war. Es war in der Schule und der Kerl war 2 Klassen höher. 20 Zentimeter größer und 50 Kilo schwerer...Und nach unter einer Minute am Boden. Ich habe gelernt, dass ich in der Richtung Talent habe. Niemand hasst jeden Sport. Wir sind genetisch darauf programmiert uns zu bewegen. Es geht nur darum das zu finden, was einem Spaß macht.
Du hasst Sport nicht, du hast nur noch nicht den Sport gefunden, den du liebst.

Ich bin zu alt
Georg von Schrader hat den Ironman mit 73 hinter sich gebracht (Für die die das nicht kennen, der Ironman ist ein Triathlon mit ca. 3,8 Kilometer schwimmen, 42 Kilometer laufen und 180 Kilometer Fahrrad). Das ist natürlich ein extremes Beispiel aber es zeigt, dass Leistung keine Altersgrenze hat und niemand erwartet, dass ihr einen Ironman hinter euch bringt.
Du bist nicht zu alt.

Wenn ich gestresst bin, muss ich viel essen.
Viel zu essen hilft nicht gegen Stress. Man fühlt sich kurz besser aber die anschließenden Schuldgefühle verstärken das schlechte Gefühl vom Stress nur noch weiter. Es gibt bessere Techniken mit Stress klarzukommen, nicht zuletzt, Sport.
Du musst nicht viel essen, wenn du Stress hast, es ist nur die einzige Technik zur Stressbewältigung, die du bisher kennst.

Ich werde mich selbst hassen, wenn ich es versuche und scheitere.
Dann scheitere nicht. Scheitern ist nichts reales. Scheitern ist eine Betrachtungsweise. Man ist nicht gescheitert, bis man aufgibt. Und warum sollte man aufgeben? Weil man früher aufgegeben hat? Stellt euch vor ihr hättet diese Einstellung als Kleinkinder beim Laufenlernen gehabt. Ich habe diese Woche 300 Gramm zugelegt. Meine Reaktion darauf ist eine Liste mit möglichen Ursachen und zu jeder dieser Ursachen ein Plan wie ich das behebe. Und wenn ich nächste Woche trotzdem wieder mehr auf der Waage habe, dann denke ich nochmal nach und gucke nach weiteren möglichen Ursachen. Ich werde den Übeltäter finden und beseitigen. Gescheitert bin ich erst, wenn ich aufgebe und das habe ich nicht vor.
Du wirst dich nur hassen wenn du aufgibst und niemand außer dir selbst kann dich dazu bringen aufzugeben.

Ich werde all das Essen aufgeben müssen, das ich liebe.
Sagt wer? Du musst nur aufgeben, dich damit vollzustopfen. Meine Mutter liebt ihr Rahmgeschnetzeltes. Tue ich auch. Der Unterschied ist, ich esse einen Teller, schön langsam und genieße jeden Bissen. Sie schlingt vier Teller runter und jammert dann, dass sie kaum noch aufstehen kann. Und dazu kommen hinterher die Schuldgefühle weil man sich überfressen hat.
Ich werde weiterhin genießen können was ich liebe, sogar noch mehr weil ich es ohne Schuldgefühle kann.

Zusätzlich dazu gibt Tom noch eine Liste mit positiven Einstellungen, die man sich aneignen sollte. DIese sind:

1. Es ist möglich
2. Ich kann es schaffen
3. Ich muss es schaffen
4. Ich verdiene es
5. Ich will es
6. Ich erwarte es
7. Ich bin bereit zu tun was nötig ist

Es ist eine Abfolge. Man muss daran glauben, dass die Ziele erreichbar sind (1) und dass sie für einen selbst erreichbar sind (2). Man muss sich selbst klar machen, dass es, zum Beispiel für die eigene Gesundheit, notwendig ist sie zu erreichen (3) und dass man es auch verdient hat (4). Viele Leute glauben, dass sie es nicht verdient haben etwas bestimmtes zu schaffen und sabotieren sich selbst. Man muss seinen Willen zum Ziel ausrichten (5) und sein Gehirn darauf ausrichten, dass es geschehen wird und der Weg nur eine Frage der Zeit ist. Man erwartet erfolgreich zu sein (6). Und schließlich muss man den ersten Schritt machen und bereit sein den Weg zu gehen egal wie schwer es ist (7).

Er empfiehlt sich diese 7 Punkte auf eine Karteikarte zu schreiben und in die Brieftasche zu stecken. Man soll sie jedes Mal lesen wenn man die Brieftasche herausnimmt. Durch die Wiederholung werden sie im Unterbewusstsein implantiert und verinnerlicht.

1.2 Die Welt ist schön

Hier geht es darum Dinge, die man über die neue Ernährungsweise und den Sport glaubt neu zu formulieren. Es ist sehr ähnlich zum Punkt 1.1 aber bezieht sich eben nicht auf einen selbst und hat deswegen psychologisch eine andere Wirkung.

Das Leben ist zu kurz, um es im Fitnessstudio zu verbringen
Was ist wichtiger, Quantität oder Qualität? Denk daran wie dein Leben sein wird, wenn du dein Wunschgewicht erreicht hast. Was willst du jetzt mit deiner Zeit anfangen? Willst du vielleicht mit deinen Freunden ausgehen? Stell dir vor wie es sein wird mit ihnen unterwegs zu sein wenn du dein Ziel erreicht hast, stell dir die neidischen Blicke vor. Und wie viel Zeit von diesem kurzen Leben verbringst du mit einer Tüte Chips vor dem Fernseher?
Das Leben ist zu lang, um es in einem Körper zu verbringen, den du nicht willst.

Training ist anstrengend.
Alles was man ohne Arbeit erhält ist wertlos. Nur die Arbeit gibt dem was man bekommt einen Wert.
Training ist eine Gelegenheit mich zu verbessern und mir meine eigene Stärke zu beweisen.

Ein weiterer Aspekt ist, die Wörter die man benutzt zu verändern. Viele Wörter, die wir im Zusammenhang mit Abnehmen verwenden sind in der Sprache negativ belegt. Wir verlieren Gewicht, aber wer will schon ein Verlierer sein? Es wäre besser wenn wir unseren Wunschkörper gewinnen würden, denn jeder liebt Gewinner. Noch ein paar weitere Beispiele:

Problem => Herausforderung
Rückschlag => Feedback
Verwirrt => Neugierig

Das war der erste Teil der Reihe. Ich hoffe, dass ich den zweiten vielleicht noch heute schreibe und den dritten im Laufe der Woche aber ich kann nichts versprechen.

Ich denke positiv, Du auch?

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