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Sonntag, 13. März 2011

Mentales Training nach Tom Venuto 3/3

3. Auf Autopilot zum Erfolg

Ich gehe durch meinen Supermarkt und höre Musik. Ich hab die Musik im Kopf und denke nach über die Arbeit. Wie schaffe ich es in PSpice eine Raumzeigermodulation umzusetzen? Und plötzlich stehe ich vor der Tiefkühltruhe mit den Pizzas. Wie ist das passiert? Ich hab garnicht darüber nachgedacht wo ich hingehe. Warum bin ich hier und nicht in der Gemüseabteilung?

Der Großteil unserer Verhaltensweisen ist angelernt und automatisiert. Denkt einmal daran wie schwer es euch beim Fahrradfahren am Anfang gefallen ist das Gleichgewicht zu halten und jetzt denkt ihr nicht mehr darüber nach. Unser Unterbewußtsein verarbeitet notwendige Informationen parallel und erledigt Dinge für uns damit wir den Kopf für anderes frei haben. Die Frage ist nur, wie wir es dazu kriegen die Dinge so zu erledigen, wie wir sie wollen.

3.1 Wie es funktioniert

Unser Unterbewußtsein ist, was das angeht worüber ich jetzt schreibe, relativ simpel. Es filtert eingehende Informationen nach einer Prioritätenliste damit wir uns nicht damit beschäftigen müssen. Die Informationsmenge, die unsere Sinne aufnehmen übersteigt mehrfach das, was wir bewusst verarbeiten können. Im Buch ist ein gutes Beispiel dafür. Stellt euch vor, ihr wollt ein neues Auto kaufen, habt euch aber noch nicht ganz entschieden. Ihr wisst schon die Marke und das Modell aber seit noch nicht ganz sicher, dass das alte schon weg muss. Vielleicht doch besser noch ein Jahr warten? Und plötzlich seht ihr dieses Auto überall. Es ist auf jeder Strasse, auf jedem Parkplatz und in jedem Werbespot...Es war auch vorher schon da. Aber vorher war es egal. Es ist vorbeigefahren und wurde ignoriert.

Durch die Entscheidung wurde also das Auto in die höhere Priorität des Filters geschoben und durch die Wiederholung in der Wahrnehmung wird die Entscheidung es dort zu lassen weiter bestärkt.

Was wäre wenn diese Automatisierung auf einen Fokus wie Sport oder gesunde Ernährung ausgelegt wird? Wenn wir morgens schon aufstehen mit dem Wunsch Sport zu machen und unsere erste Reaktion auf Stress "Ich brauch jetzt einen schönen langen Lauf im Grünen!" wäre anstatt "Ich brauch jetzt einen Cheeseburger und 2 Bier!"?

3.2 Wie wir es nutzen können

Hier war der einzige Punkt wo ich dem Buch in großem Stil widersprochen habe. Nicht was das Ganze Kapitel angeht sondern nur in zwei Punkten aber auf die werde ich dann nocheinmal zu sprechen kommen.

Der Schlüssel zur Verankerung neuer Denkweisen ist die Entscheidung und die Wiederholung. Man muss sich 100% zu einer neuen Verhaltensweise entschließen und erkennen, dass es keinen einfachen Weg gibt. Anschließend muss man sich mit positiver Bestärkung umgeben und die getroffene Entscheidung immer wieder wiederholen.

Tom empfiehlt dazu zuerst einmal konkrete Ziele zu setzten und zwar für:
  • Mehrere Jahre im Voraus
  • Ein Jahr
  • 12 Wochen
  • Eine Woche
  • Einen Tag
Und diese Ziele jeden Tag mehrmals aufzuschreiben. Er empfiehlt dazu jeden Tag mindestens 15 Minuten. Dazu sollten die Ziele:
  • In der Gegenwartsform
  • Positiv
  • Persönlich
  • Erreichbar
  • Konkret
  • Mit einer festen Zeitvorgabe
sein. Als zum Beispiel:

"Es ist der 19te Juni und ich fühle mich toll. Alle meine Sachen passen und haben Luft und ich habe klar definierte Bauch und Schultermuskeln."

und man soll sich während man das schreibt das ganze möglichst bildlich vorstellen. Ich habe bereits einen Artikel darüber geschrieben was ich von solchen konkreten Zielen halte (schwer so langfristig zu planen, Gefahr großer Enttäuschung wenn man sich überschätzt hat). Tom sagt dazu, dass man solche Ziele dann eben bei diesen täglichen Ziel-Bestätigungen immerwieder anpassen und überdenken muss. Da frage ich mich dann was sie bringen? Wenn ich mir ein Ziel setze von dem ich weiß, dass ich es eh umschreibe wenns nicht passt kann ich mir das ganze gleich sparen.

Mein Ansatz ist da eher eine positive Sichtweise zu bestätigen. Meine Ziele wären also eher:

"Ich werde mit jeder Woche stärker und komme meinem Ziel näher. An meinen Fortschritten kann ich erkennen, dass ich mein Ziel erreichen werde."

Ich halte auch wenig von Ziele für mehrere Jahre und das aus denselben Gründen. Wer kann schon abschätzen was er in 2 oder 3 oder 5 Jahren erreichen kann?
Und zuletzt widerspreche ich auch bei der 15 Minuten Vorgabe. Mir ist meine Zeit dafür einfach zu schade um jeden Tag 15 Minuten lang meine Ziele auf einen Zettel zu schreiben. Als Alternative schlage ich also 24 Stunden vor. "Was? hast du den Verstand verloren? 24 Stunden ist doch mehr als 15 Minuten!" Ja, aber das ist mir egal. Klebt euch ein Poster mit jemandem, der so aussieht wie ihr gerne aussehen würdet an die Wand. Ändert euren Bildschirmhintergrund auf eine Kollage aus Bildern und kleinen Notizen mit euren Zielen und motivierenden Aussagen. Schreibt euch eure Ziele auf einen Zettel und benutzt ihn als Lesezeichen. Seid so kreativ wie möglich und umgebt euch jeden Augenblick mit euren Zielen. Das ist mein Vorschlag.

Ich ändere die Art wie ich denke, Du auch?

1 Kommentar:

  1. Prima Tipps, danke! Vor allem die kleinen Etappen sind wichtig und dass sie auch tatsächlich erreichbar sind, daher immer wieder kontrollieren. Es können immer Sachen dazwischen kommen die den Fortschritt aufhalten (Krankenhausaufenthalte, Verletzungsbedingte Trainingspausen, soziale Ereignisse etc).
    Viel Glück bei der Umsetzung! :)

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